Die ​Lust an der Liebe 1 csillagozás

Leidenschaft als Lebensform
Sam Keen: Die Lust an der Liebe

Die ​Liebe ist in unserer Zeit zerredet, zerpflückt und trivialisiert worden. Sie ist verkommen zu langweiligem Leistungs-Sex und zu frustrierenden „Beziehungskisten”. Da hilft keine importierte Leidenschaft a´ la „Carmen” und keine Talmi-Romantik. Helfen kann die Erkenntnis, daß Liebe das Leitmotiv unseres Leben ist, ein Leitmotiv, das allzu oft unterdrückt und verkrüppelt wird.
Sam Keen schildert in diesem Buch, wie sich Liebe entwickelt, wie sie in jedem Abschnitt unseres Lebens ihre besondere Form braucht, und wie sie durch die „Perversion der Normalität” gefährdet wird. Keen lehrt die Liebe als eine Lebensform, in der wir die Gegensätze von Gefühl und Vernunft, von Natur und Kultur, von Körper und Geist miteinander versöhnen können.

Wir beginnen unser Liebes-Leben als kindliche Lustbündel, werden zu jugendlichen Rebellen und Romantikern, zu pragmatischen Familiengründern, Ich-Suchern und Abenteurern. Und wenn wir Glück haben, gelingt es uns, Liebe als Lebensform… (tovább)

Eredeti cím: The Passionate Life

Eredeti megjelenés éve: 1983

Tartalomjegyzék

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Beltz, Weinheim und Basel, 1985
282 oldal · keménytáblás · ISBN: 3407850476 · Fordította: Günther Holl

Enciklopédia 29


Kiemelt értékelések

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Sam Keen: Die Lust an der Liebe

Sam Keen: Die Lust an der Liebe Leidenschaft als Lebensform

Tulajdonképpen ennek a „csillagozós” értékelésnek nem sok értelme van ilyen jellegű műveknél, de talán még regényeknél sem sok, hiszen az olvasás élménye egy nagyon szubjektív kapcsolódási kísérlet egy könyv tartalmàval és annak szerzôjével.
Viszont akkor most a könyvrôl! Könnyen indult, nehezen fejezôdött be. Tartalmilag nagyon komplex volt és olykor már túlságosan részletekbe hajló is. Aki ebben a műben egy (a mai korra jellemzô) tucat szexkönyvet remél, az csalódni fog a könyv tartalmát illetôen, mert ez nem egy szexkönyv, inkább egy korrajz és annak kritikája is egyúttal a szenvedélytôl mentes, kiüresedett ("normális") életrôl, és „receptkönyv” az a legkevésbé, viszont rengeteg impulzust adhat és rávilágíthat bizonyos „elvontabb” összefüggésekre.

A szerzô ezt a könyvét 1983-ban írta, de akár 2022-ben is megírhatta volna! Nem egy könnyű és gördülékeny olvasmány, de anyanyelven azért sokkal gördülékenyebb lehetne a „dolog” és hogy megjelenését követôen bestseller lett, hmmm hát… nem tudom mennyire tudna egy ilyen könyv ma bestseller lenni!? – Szerintem sehogy! :') (*Rengeteget idéz vagy hivatkozik a világirodalom nagyjaitól, ismertebb vagy kevésbé ismert filozófusoktól és egyéb más területeken tevékenykedô szerzôktôl is. Engem ez nem zavart, sôt (!) – de a mai turbó tempóban olvasni vágyó és a könyveket konzumként fogyasztó „betû-kalandoroknak” ez így túl sok/tömény lenne.)
Szexualitás is volt a könyvben (!) mármint az, amit manapság mi annak vélünk titulálni, de az emberi élet egészérôl szóltak volna az írottak és a szerzô nagyon jól megragadta az összefüggéseket amik az életünk és annak vélt realitását/kereteit kép(e)zik, mert az igazi szexualitás/Erosz viszont áthat valójában mindent, – a teljes kozmoszt.
Egy utolsó idézettel zárnám le a könyvrôl írottakat :

„Normalität ist insofern eine Perversion der menschlichen Verheißung, als sie in der Paranoia des Konsenses wurzelt; sie schafft Feinde, Propaganda, Ideologie, führt zur Ablösung und Projektion des Schattens. Normale Abwehrmechanismen und Repressionen führen zur Verkümmerung des Eros, zu Krieg zwischen Stämmen, Nationen, den Geschlechtern, innerhalb des Selbst; das erschöpft die Energien des Körpers und der Gemeinschaft; Folge ist chronische Langweile, Depression und Gewalttätigkeit. (…) Der Geist des Liebenden ist das Ziel der Psyche, die Norm, nach der letztlich die Gesundheit beurteilt wird. Ein Liebender ist töricht, aber nicht pervers, verwundbar, aber nicht naiv, waffenlos, aber nicht ohnmächtig, hoffnungsvoll, aber nicht optimistisch, mystisch, aber nicht körperfeindlich.”


Népszerű idézetek

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Mächtige sexuelle und romantische Gefühle hat es schon immer gegeben; aber die Art und Weise, wie wir diese Gefühle bewerten, über sie denken, sie ermutigen, entmutigen oder kritisieren, hat sich im Laufe der Geschichte immer wieder verändert. Wie uns neuere Berichte über die antiromantische Stimmung während der Kulturrevolution in Rotchina gezeigt haben, ist das Laster der einen Gesellschaft die Tugend der anderen.
Sokrates verliebte sich in schöne Knaben, Sappho in Mädchen, Héloïse und Abelard ineinander. In der Frühzeit der westlichen Kultur tauchten hier und da Romanzen auf, aber sie wurden kaum ermutigt. (..) Unsere moderne westliche Vorstellung von romantischer Liebe leuchtete in der Leidenschaften der Héloïse einen Augenblick lang hell auf.
'Kaum dem Mädchenalter entwachsen nahm ich das harte Los einer Nonne auf mich, und zwar nicht aus Frömmigkeit, sondern auf Euren Befehl…Ich kann keine Belohnung von Gott erwarten, da ich nichts aus Liebe zu ihm getan habe…Gott weiß, auf Euren Befehl wäre ich Euch zu wildesten Orten gefolgt oder vorausgeeilt. Denn mein Herz gehört nicht mir, sondern Euch.'

S.15-16 Ist die Romantik tot? ( I. Die Krise des Eros)

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Bevor ein sambischer Knabe aus der Jugend in den Erwachsenenstatus aufrücken kann, muß er für eine Reihe von Jahren rituell Homosexualität praktizieren, „den Samen der Krieger essen”, die in der sozialen Hierarchie über ihm stehen.

S. 114

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Beginnen wir mit einem einzelnen Atom. Das Phänomen ist hinreichend neutral, so will es scheinen. Bis wir genauer hinsehen. Unter dem Mikroskop sieht das Atom eher aus wie ein Liebesnest und nicht wie eine Maschinenwerkstatt. Der männliche Kern sitzt im Zentrum eines Königreichs und sendet eine positive, moschusartige Ladung aus.
Elektronen wirbeln wie tanzende Mädchen herum, necken orbital und halten durch negative Ladung ihren Abstand. Eindeutig bindet die Lust sie in einem Liebestanz aneinander. Wissenschaftler, die nicht annehmen wollen, daß unter den Elementarteilchen etwas Pornographisches vor sich geht, haben sich diskret darauf geeinigt, die Gemeinschaft der Partikel mit einem einzigen Namen zu belegen – Atom.
In Wahrheit gibt es Adam nicht ohne Eva, Plus nicht ohne Minus, Yin nicht ohne Yang. Das kleinste uns bekannte Partikel ist bereits ein organisiertes Stück Energie, das sich im aktiven Verkehr mit anderen Partikeln befindet.

S. 272

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Neuerdings wird viel über die Auswirkung der Kommunikationsmedien, insbesondere des Fernsehens, auf das Bewußtsein gestritten.
Einige Forscher kamen zu dem Schluss, daß Fernsehen das Auge physiologisch „einfriert”, uns in Halbtrance versetzt und unsere Reaktions- und Denkfähigkeit reduziert.
Ob sich das als richtig erweist, bleibt abzuwarten. Gewiß trägt der Inhalt der Fernsehprogramme, mit ihrer Betonung von Sport, seichter Unterhaltung und Gewalt, wenig dazu bei, unsere Bewußtheit zu erhöhen.
Die Gefahr des Fernsehens liegt darin, daß wir zu passiven Rezipienten der Meinungen und Wünsche anderer werden.
Wie die Menschen in Platos Höhle sitzen wir in einem dunklen Raum und schauen uns Schatten von Schatten an, die wir für Realitäten halten.

S. 254

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Kurz gesagt, unsere Körper werden zu erotischen Wüsten, wir entziehen ihnen eine Vielfalt sinnlicher Genüsse. Und in einem Ödland der Lust wird den Genitalien die Rolle der Oase zugewiesen. Wir erwarten das Aufblühen der Sexualität, um uns für ein entweihtes sinnliches Leben zu entschädigen.

S. 221

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Für den apokalyptischen Geist ist die Geschichte ein coitus interruptus, ein unvollendeter Akt, der auf einen Höhepunkt wartet, der niemals kommt. Heute hört die Welt auf; morgen kommt sie zum zweiten Mal. Nichts als Verheißungen.
Fundamentalisten und Kapitalisten stellen die Befriedigung immer zurück.
Beide glauben, das Ziel, welches das Leben sinnvoll macht, liege in der Zukunft.
Eines Tages, nach einem Jahrtausend moralischen Verhaltens und harter Arbeit, werden wir in ein Reich des Müßiggangs und der Freude eingelassen. Der eventuelle Orgasmus ist die versprochene Belohnung für Fleiß und die Anwendung der richtigen Techniken. Das Reich kommt – morgen. Inzwischen arbeiten und kämpfen wir.

S.271

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Die Trennungslinie zwischen der vereinigenden Vision und dem Fanatismus ist dünn.
Wer das Absolute erblickt, neigt dazu, Absolutist zu werden, ex cathedra zu sprechen und zu versuchen, anderen seine Vision aufzuzwingen.
Mystizismus (sei er politisch oder kirchlich) degeneriert leicht zu spiritueller Tyrannei.
Die Kinder des Lichts finden oft Gefallen daran, die Kinder der Dunkelheit erst zu brandmarken und dann zu vernichten.

S. 214

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Kapcsolódó szócikkek: fanatizmus
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Zum Guten und zum Schlechten sind wir durch das Medium, das uns die Information bringt, mit der Welt verheiratet. Und wir müssen uns ständig daran erinnern, daß alles, was uns informiert, die mythische Struktur erzeugt, innerhalb derer wir leben, uns bewegen und unser Dasein fristen. Daher gehört die Maschine inwendig zu unserem Leben. Sie geht in unseren Blutstrom ein. Wir hauchen ihr unsere Fantasien ein. Auf sie projizieren wir unseren Eros und unseren Thanatos, unseren Lebens- und unseren Todestrieb, unsere Hoffnungsbilder, die Welt nach unseren Bedürfnissen zu verändern, wie auch die Bilder der Verzweiflung über unsere Unfähigkeit, unser Schicksal in den Griff zu bekommen.

S. 250

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Jede menschliche Stimme muß Gerechtigkeit für alle fordern.
Sprache ohne Liebe ist Propaganda. Logos-Eros-Kosmos leben und sterben zusammen.

S. 265

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Kapcsolódó szócikkek: erósz · propaganda
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Das Wort „Religion” kommt von einer lateinischen Wurzel mit der Bedeutung „anbinden, fesseln”. Die religiös-erotische Frage lautet: Welche Gelübde binden uns an das Land?
Ein Gelübde ist das Bekenntnis zu einer ihrem Wesen nach unverletzlichen Bindung.
Alles, woran wir als Bedingung unserer Existenz gebunden sind, heilig.
Aus religiöser Perspektive sind das Land und seine Bewohner kon-sekriert — wir teilen einen heiligen Ort. Unsere Beziehung oder Bindung, das Ökosystem, sind die Vorbedingung unseres Entstehens und Überlebens als Individuen. Daher ist der Zusammenhang zwischen Mensch und Erde nicht äußerlich, zufällig oder eine Sache von Zwecken und Mitteln. Wir sind füreinander geschaffen. Unsere Bindung ist wechselseitig.
Unsere Abhängigkeit ist absolut. Wir haben zwar die Macht, das Land zu zerstören, nicht aber die, ohne es zu leben. Die Bindung bedeutet, daß die Beziehung ein Mysterium und nicht ein Problem ist. Wir können uns nicht von der Natur abstrahieren und so eine objektive Distanz zu der Hülle gewinnen, die unser Leben umgibt. Wir können die Frage nach der Relation zwischen Person und Land nicht stellen, als sprächen wir über zwei getrennte Entitäten, von denen die eine die andere besitzt, genauso wenig, wie ich mich fragen kann, in welcher Weise ich mich auf meinen Körper beziehen soll.

S. 260f.

Sam Keen: Die Lust an der Liebe Leidenschaft als Lebensform

Kapcsolódó szócikkek: élővilág · föld · kapcsolat · környezet · misztérium · természet · vallás

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